Was wäre, wenn Du beim Blick in den Spiegel nicht nur Deine äußere Hülle betrachten, was, wenn Du vielmehr tief bis auf den Grund Deiner Seele blicken würdest? Hättest Du Angst vor dem, was Du dort findest? Hast Du Dich das jemals gefragt? Stattdessen stehst Du da, siehst Dich an, zweifelst an Dir. Du setzt Dich unter Druck, fühlst Dich nicht gut genug, nicht schlank genug, nicht schön genug. Du kratzt an der Oberfläche, hältst an Äußerlichkeiten fest, nur um nicht hinter die Fassade zu schauen. Und Du siehst es nicht, siehst Dich nicht. Verlierst Dich und merkst es nicht. Denn was sind schon die Pfunde auf Deinen Hüften gegen die Last auf Deinen Schultern? – Das war in etwa die Kernaussage eines Podcasts, den ich letzte Woche gehört habe. Und sie hat mich getroffen, nicht mehr losgelassen und schlussendlich zu diesem Text inspiriert. Denn in ihr liegt so viel Wahrheit, so viel Weisheit.
Can´t stop, won´t stop
Der Alltag ist hektisch, die TO-DO Listen ellenlang. Ein Meeting jagt das nächste, den Wünschen der anderen ist kaum beizukommen. Und sind die Pflichten getan, warten weitere Punkte darauf, abgearbeitet zu werden: einkaufen, kochen, Freunde treffen, Sport machen. Am Ende des Tages bleibt uns nicht viel Zeit für uns selbst. Und diese kostbaren Minuten, diese raren Momente, die wir doch zur freien Verfügung haben, wissen wir meist nicht zu nutzen. Wir starren auf Bildschirme. Eine Sendepause undenkbar, Langeweile keine Option. Wir können unsere Signale nicht mehr deuten, verwenden die letzte Kraft darauf, unsere Bedürfnisse zu unterdrücken.
2020 hat andere Pläne
Das Jahr 2020 hat unserem durchgetakteten Leben den Stecker gezogen, uns die Chance gegeben, durchzuatmen. Doch anstatt sie zu nutzen, standen wir da, verloren. Wussten nicht, wie uns geschieht, der Boden unter unseren Füßen geriet ins Wanken. Denn was tun, wenn das vermeintlich perfekte Leben eine ziemlich unperfekte Pause macht? Viele von uns übermannte ein blinder Aktionismus. Die Wohnung wurde entrümpelt, eine Beauty-Woche eingelegt, die Vorratskammer mit Toilettenpapier aufgestockt, eine neue Serie gebingewatched. Doch dann kam die große Leere. Druck verursacht durch die auferlegte Zwangspause. Ist das nicht paradox? Wir erleben Entschleunigung und ziehen aus ihr nichts als mentalen Stress und Unzufriedenheit. Denn mit den Veränderungen, schmerzhaften Einschnitten und Verlusten, die sie mit sich bringt, wissen wir nicht umzugehen.
Zufriedenheit fängt im Kopf an
Es herrschen bewegte Zeiten, in denen die meisten von uns ziemlich unbeweglich geworden sind, Stunden in der Küche und auf der Couch verbracht haben. Das Gefühl von Schwere, das daraus resultiert, übertragen wir oftmals irrtümlicherweise auf unsere Körper. Versuchen den Ursprung unserer Unzufriedenheit im Spiegel, statt in uns selbst zu finden. Wollen den perfekten Körper formen, dabei sollten wir im Kopf anfangen, aufzuräumen.
Wohlfühlen – mental und physisch
Wir stellen unseren Körper wie selbstverständlich über unseren Geist, führen Buch über unsere Ernährung, zählen Schritte, Kalorien, doch lassen dabei unsere Gedankenwelt völlig außer Acht. Wir schauen penibel darauf, was unserem Körper guttut – nicht zu viel Zucker hier, nicht zu viel Salz dort – doch Gedanken mit derselben zerstörerischen Wirkung lassen wir bereitwillig an uns heran, mit ihnen füttern wir unsere Seele, bis wir das Gewicht auf unseren Schultern nicht mehr tragen können, daran zerbrechen. Dabei sollten wir unsere Seele vielmehr mit derselben Sorgfalt nähren wie unseren Körper. Denn Probleme fangen im Kopf an. Es ist nicht die Zahl auf der Waage, die uns runterzieht, es sind Menschen, Meinungen, Erlebnisse, Erfahrungen, Niederlagen, Fehltritte, Zweifel. Wir müssen unserem Geist dieselbe Chance geben, zu wachsen, wie unseren Muskeln, wir müssen ihn trainieren wie unseren Körper, denn er formt unsere Persönlichkeit, seine Standhaftigkeit trägt uns durchs Leben.
Dein Tag sollte sein wie Dein Lieblingsessen – ganz nach Deinem Geschmack
„Wie geht es Dir? Bist Du glücklich? Liebst Du das, was Du tagtäglich tust? Und wenn nicht, warum hörst Du nicht auf damit? Was kannst Du ändern, damit es Dir beim nächsten Mal besser gefällt?“ – Wann hast Du Dir diese Fragen das letzte Mal gestellt? Warum fällt es Dir so schwer, Dich mit dir selbst auseinanderzusetzen? Wann hast Du verlernt, Deine Bedürfnisse zu erkennen? Du weißt doch, welche Zutaten Dein Lieblingsessen für Dich perfekt machen, wie Du das Gemüse am besten schneidest, welche Beilage Du servierst, welche Gewürze Du verwendest, über welche Komponenten Du die Soße gibst. Du kennst doch Deinen Geschmack. Warum kannst Du dieses Wissen nicht auf Deinen Tag übertragen? Welche Zutaten machen ihn lebenswert? Woraus schöpfst Du Kraft? Was lenkt Dich ab? Was zieht Dich gar runter? Welchen Dingen solltest Du Zutritt zu Deinem Inneren gewähren? Was unternimmst Du, welche Leute triffst Du, welche Musik hörst Du, welche Bücher liest Du, um Dich am Ende des Tages wohlzufühlen, um produktiv, ja gar glücklich zu sein? Denn darum geht es!
Tausche: Food-Diary gegen Mental-Diary!
Wie wäre es also, wenn wir künftig nicht mehr darüber Protokoll führen würden, was wir essen, sondern darüber, wie wir uns fühlen? Wenn wir anfangen würden, unser mentales Befinden in Tagebüchern zu notieren, anstatt es zu verdrängen? Wenn wir unser seelisches Wohlbefinden endlich über das körperliche stellen oder zumindest seine gleichwertige Bedeutung anerkennen würden?
Nahrung für Körper und Geist
Wer auf der Suche nach Nahrung für den Körper ist, dem kann ich meinen „Roten Smoothie mit Vierfach-Beerenpower“ ans Herz legen. Und für den Geist kann ich den Podcast ON PURPOSE von Jay Shetty empfehlen, der mich zu diesen Text inspiriert hat, genauer genommen die Folge „LOSE MENTAL WEIGHT: ON 4 EXERCISES TO LOSE MENTAL WEIGHT & THE ULTIMATE MENTAL HEALTH WORKOUT PLAN“.